Dröppelmina – Zinn: Ein umweltfreundliches Metall


Überall in der Natur kommt Zinn vor.

Kleine Mengen findet man in Felsen, im Erdreich, in Pflanzen und Wasser. Der menschliche Körper enthält durchschnittlich ca. 0,35 g Zinn; diese Menge bleibt auch mit zunehmendem Alter gleich.

Reines Zinn ist ein silberweißes, weiches, dehn- und wälzbares Metall.

Wegen seiner hervorragenden Eigenschaften wird es hoch geschätzt: Zinn ist nicht toxisch, korrosionsbeständig und sehr dekorativ.

Man kann Zinn - was seine Dichte betrifft - als mittelschweres Metall bezeichnen: es ist schwerer als Aluminium, Titan und Zink - im Vergleich zu Kupfer, Silber, Blei, Quecksilber und Gold jedoch leicht. Zinn wird häufig als Legierung mit anderen Metallen eingesetzt. Die wichtigsten Legierungen sind Lötzinn, Bronze, Hartzinn, Lagermetall und schmelzbare Legierungen

Eigenschaften von Zinn Chemisches Symbol: Sn
Atimnummer: 50
Atimmasse: 118,69
Dichte: 7,28 g/cm3
Schmelzpunkt: 232°C

Zinn und Nahrungsmittel

Über 300 Millionen verzinnte Nahrungsmitteldosen werden weltweit täglich gekauft. Ein überzeugenderes Argument für die absolute Sicherheit von Zinn kann es kaum geben. Seit über 100 Jahren bilden so verpackte Lebensmittel einen wichtigen Teil unserer Ernährung - von der Geburt bis ins hohe Alter.

Zinn und Trinkwasser

Gesetzliche Vorschriften bezüglich des Zinngehalts im Trinkwasser sind nicht erforderlich.

Zinn und die Luft, die wir atmen

Die Weltgesundheitsorganisation bestätigt, daß das Einatmen von Zinn keine nachteiligen Folgen für die menschliche Gesundheit hat.

Zinn erscheint nicht auf der Liste der gesundheitsschädlichen anorganischen Stoffe. (Im Gegensatz zu Blei, Quecksilber und Kadmium)

(Metalle, für die aus Gründen des Gesundheitsschutzes Höchstkonzentrationen festgesetzt werden müssen, sind: Antimon, Kadmium, Kupfer, Blei, Quecksilber und Nickel.)

Die Konzentration von Zinn in Verpackungen muß nicht beschränkt werden. Zinnpuder ist so unschädlich, daß eine Kennzeichnung mit dem Etikett "Gesundheitsschädlich beim Verschlucken" nicht notwendig ist.

Zinn ist nicht auf der Liste für toxische Substanzen aufgeführt, deren Konzentration in Mineralwasser in Großbritannien beschränkt ist.

Die maximale Konzentration für Zinn in Nahrungsmitteln liegt in Großbritannien bei 200 mg/kg. Dies ist um ein Vielfaches höher als die Maximalgehalte für Blei, Kadmium oder Quecksilber. Im Gegensatz zu diesen Metallen ist Zinn nicht kumulativ, lagert sich nicht im Körper ab und führt auch langfristig zu keinen Gesundheitsschäden.

Einige von vielen Anwendungsmöglichkeiten für Zinn und Zinnlegierungen

Nahrungsmittelzubereitung und -Lagerung

In nahezu jedem Haushalt findet man Backformen und Keksdosen aus verzinntem Blech. Maschinen für die Nahrungsmittelzubereitung sowie Pfannen, Töpfe und Kessel sind häufig aus verzinnten Materialien hergestellt. Viele Restaurantköche bevorzugen verzinnte Kupfertöpfe bei ihrer Arbeit. Die Zinnschicht schützt die Speisen vor geschmacklichen Veränderungen durch das Kupfer.

Becher, Kelche und Taschenflaschen aus Hartzinn

Hartzinn enthält zu 92% Zinn, der Rest besteht aus anderen unschädlichen Metallen zur Festigkeitssteigewng. Antikem Hartzinn wurde manchmal Blei zugesetzt; heute ist dies nicht mehr der Fall. In Trlnkwasserleltungen wurde bleihaltiges Lötmaterial früherer Tage ersetzt durch Zinn-Silber-Legierungen (96,5% Zinn: 3,5% Silber) oder durch Zinn-Kupfer-Legierungen (97- 99% Zinn: 1-3% Kupfer).

Verschlußkapseln für Weinflaschen

Bei den traditionell aus Blei gefertigten Verschlußkapseln wirkt ein Zinnüberzug als Schutzschicht, die den direkten Kontakt von Wein und Blei verhindert. Jedoch haben Bedenken gegen Blei schließlich dazu geführt, daß die Blei-Zinn-Kapseln zunehmend durch andere Materialien, vorzugsweise reines. Zinn, ersetzt werden.

Glocken und Orgelpfeifen

Ein 24-prozentiger Zinnanteil gibt Kirchenglocken ihren besonderen Klang. Die größten Orgelpfeiffen, gebaut für die Orgel der Oper in Sydney, bestehen zu 95% aus Zinn. Zinn ist bekannt für den sauberen Klang, den es den Tönen verleiht.

Amalgan in der Zahnchirurgie

Amalgan enthält ungefähr 13% Zinn neben Silber und Quecksilber. Es ist das gebräuchlichste Material für Zahnfüllungen - allein 160 Millionen Füllungen jährlich in den USA. Quecksilberfreie Alternativen mit einem doppelt so hohen Zinngehalt befinden sich in der Eniwicklung.

Schmuck

Zinn-Nickel-Legierungen (65:35) ermöglichen das Tragen von Modeschmuck ohne die Gefahr einer allergischen Reaktion beim Kontakt mit der Haut.

Eine sichere Umwelt

Zinn und seine Legierungen sind ein hervorragender Ersatz für umweltschädliche Metalle, insbesondere Blei und Kadmium.

Blei-Ersatz

Viele bedeutende Firmen der Elektronikindustrie haben ihre Absicht erklärt, den Gebrauch von bleihaltigem Hartlot, einschließlich Zinn-Blei, zu stoppen; Legierungen mit einem höheren Zinngehalt in Kombination mit anderen unbedenklichen Metallen wie Silber werden als Ersatz dienen.

Kadmium-Ersatz

Korrosionsbeständige Zinn-Zink-Überzüge sind ein sicherer und effektiver Ersatz für Kadmium-Überzüge.

Recycling

Ein hoher Anteil (ungefähr ein Drittel) der gesamten Zinnproduktion wird mit verzinntem Stahl (Zinnblech) für Lebensmittel- und Getränkedosen und andere Verpackungen gebraucht. Seine Wiederverwertbarkeit ist einer der großen Vorzüge von Zinn.

Immer mehr verzinnte Dosen werden von städtischen Mülldeponien mittels magnetischer Absauggeräte wiedergewonnen oder sie werden in "Dosenbanken" gesammelt. In anderen Fällen wird das Zinn chemisch getrennt und zu neuen Blöcken zur Wiederverwendung geformt; aus dem Rest wird in Stahlöfen neuer Stahl hergestellt.

 

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